Aussichtspunkt Tagebau

Aus Kirchberg bei Jülich
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Landschaft rund um Inde und Rur zu römischer Zeit.

Ehemals schaute man hier auf eine Landschaft mit Lössböden, Feldrainen, Waldstreifen und Orten wie Altdorf, Inden und Pattern. Diese mussten dem Tagebau Inden II weichen. Heute fließt unterhalb des Aussichtspunkts die Inde, dahinter liegt eine weitgehend ausgeräumte Agrarfläche.

Rekonstruktion des Überfalls auf die Villa Rustica in spätrömischer Zeit.

Die fruchtbaren Lössböden wurden seit den Zeiten der ersten Ackerbauern vor ca. 7.000 Jahren bewirtschaftet. Der Mensch ist bereits seit ca. 100.000 Jahren an Inde und Rur zu Hause. Durch den Tagebau wurden Überreste dieser Anwesenheit entdeckt und dokumentiert. So fand man auf dem nun verschwundenen Kahlenberg 50.000 Jahre alte Feuersteinwerkzeuge. Auf der ebenfalls weggebaggerten Flur „auf dem Steinacker“ wurde eine "villa rustica" ausgegraben, die mit Fußbodenheizung und Wandmalereien luxuriös ausgestattet war. Solche Landgüter entstanden in römischer Zeit ab dem 1. Jh. nach Christus. Mit ihnen wurden die wachsende Stadtbevölkerung im heutigen Köln und die Legionen am Rhein versorgt. Mit dem Vordringen der Franken Mitte des 4. Jh. begann eine neue Besiedlungsphase, in deren direkter Nachfolge unsere heutige Landschaft entstand.