Bahnhof Kirchberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Kirchberg: Ein Dorf mit Doppelbahnhof!
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#Kirchberg: Ein Dorf mit Doppelbahnhof!
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Gleich zwei Bahn-Gesellschaften, die Deutsche Bundesbahn und die Jülicher Kreisbahn, unterhielten in Kirchberg Haltepunkte und Bahnhofsgebäude. Bereits hinter der Rurbrücke begannen die umfangreichen Gleisanlagen des Übergabe-Bahnhofs Kirchberg.  
 
Gleich zwei Bahn-Gesellschaften, die Deutsche Bundesbahn und die Jülicher Kreisbahn, unterhielten in Kirchberg Haltepunkte und Bahnhofsgebäude. Bereits hinter der Rurbrücke begannen die umfangreichen Gleisanlagen des Übergabe-Bahnhofs Kirchberg.  

Version vom 7. Februar 2021, 21:25 Uhr

  1. Kirchberg: Ein Dorf mit Doppelbahnhof!


Gleich zwei Bahn-Gesellschaften, die Deutsche Bundesbahn und die Jülicher Kreisbahn, unterhielten in Kirchberg Haltepunkte und Bahnhofsgebäude. Bereits hinter der Rurbrücke begannen die umfangreichen Gleisanlagen des Übergabe-Bahnhofs Kirchberg. Das größere Gebäude der Deutschen Bundesbahn lag in Richtung des Dorfes (wann wurde es errichtet? Gibt es ein Foto davon, das es in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg zeigt?), während die Jülicher Kreisbahn lediglich ein Unterstellhäuschen (genannt Königshütte) auf der gegenüberliegenden ortsauswärtsgewandten Seite errichtete. 2019 wurde das Wartehäuschen von der Dorfgemeinschaft Zukunft Kirchberg e.V. und Mitteln des Landes NRW restauriert.

Hier auch ein paar Sätze zum ehemaligen Bahnknotenpunkt Jülich einfügen (7 Strecken!!!) 1. Strecke Aachen Nord - Jülich -> Eröffnung im Jahr 1882 Auf Initiative von Gruben- und Hüttenbetrieben wurde 1871 die Aachener Industriebahn Actiengesellschaft mit dem Ziel gegründet, die Gruben des Aachener Steinkohlereviers und das Hüttenwerk in Rothe Erde an den Bahnverkehr anzuschließen, um Massentransporte vom und zum Ruhrgebiet zu ermöglichen. Jülich verfügte bereits ab dem Jahr 1873 über einen Bahnanschluss an die Bahnlinie der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft in Mönchengladbach. Diese war eine der drei großen Bahngesellschaften mit zahlreichen Bahnstrecken im Ruhrgebiet, welche zudem die Hauptstrecke Aachen – Mönchengladbach –Düsseldorf betrieb. Dadurch eröffnete sich dem Aachener Industrierevier eine Alternative zur Rheinischen-Eisenbahn-Gesellschaft, welche die Strecke Aachen – Köln inne hatte. Von Köln aus konnten die Stahlwerke im Saarland beliefert werden. Gleichzeitig sollte der Personenverkehr, insbesondere für Bergarbeiter ausgebaut werden. Zunächst wurde 1875 die Strecke Aachen Nord – Würselen – Hoengen (Grube Maria) in Betrieb genommen. Von Würselen gab es zeitgleich Verbindungen nach Stolberg, zur Grube Gouley in Morsbach (nordwestlich von Würselen) und über Haaren zum Bahnhof Aachen-Rothe-Erde. Am 1. Oktober 1882 ging die Verlängerung von Hoengen nach Jülich in Betrieb. Sie Strecke Aachen Nord – Jülich umfasste nun 27,6 km. Am gleichen Tag erfolgte die Umbenennung der Bahngesellschaft in Aachen-Jülicher Eisenbahn AG. Am 1. Mai 1887 übernahm der preußische Staat die Betriebsführung – die Aktiengesellschaft wurde aufgelöst. Bilder Züge aus dieser Zeit, Kohlezüge… Weitere Bahnstrecken von und nach Jülich auf Karte zeigen !Zeichnung Streckenführung- Bahnhöfe! 1. Weltkrieg:…. Der zweite Weltkrieg führte von Ende 1944 zu einer Unterbrechung des Schienenverkehrs. Im Winterfahrplan 1947/48 sind lediglich Züge auf den Abschnitten Aachen Nord – Würselen und Mariagrube Kirchberg verzeichnet. Erst nachdem 1950 die Rurbrücke zwischen Jülich und Kirchberg wieder aufgebaut wurde, konnte der Fahrbetrieb auch bis Jülich wieder aufgenommen werden. Um die Strecke attraktiver zu machen, wurden in der Folgezeit neue Haltepunkt (z.B. Bourheim) eingerichtet, sowie die Zahl der Zugpaare erhöht. Auch an Wochenende wurde der Bahnverkehr fortgesetzt. Ab 1954 kamen auch Schienenbusse zum Einsatz. Das Problem, dass der Endhaltepunkt Aachen-Nord keine direkte Anbindung an den Hauptbahnhof Aachen hatte (nur per Straßenbahn oder zu Fuß) blieb jedoch bestehen. Die Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke Aachen Nord – Jülich war auf vergleichsweise langsame 60 km/h beschränkt. In den 1960-er und 1970-er wurde jedoch, aufgrund des steigenden Individualverkehrs, der Fahrplan erheblich ausgedünnt. Am 30. Mai 1980 wurde die Strecke endgültig stillgelegt. Teilweise übernahmen Busse den Personenverkehr. Auch die Strecke Jülich – Aachen Hbf über Stolberg wurde nur drei Jahre später eingestellt. Auch die Attraktivität der Kohletransporte über diese Strecke nahm stetig ab. Durch modernere und stärkere Lokomotiven wurden die Kohlezüge länger. Die Strecke Aachen-Nord – Jülich war jedoch nur eingleisig befahrbar und die Gleise einiger Begegnungsbahnhöfe waren nicht lang genug, um anderen Zügen begegnen zu können. Dies erwies sich als Nachteil gegenüber der Hauptstrecken Aachen – Düsseldorf und Aachen – Köln, denn diese waren zweigleisig und Bahnhöfe mit langen Überholgleisen. Die Elektrifizierung dieser Strecken in den 1960-er Jahren verschaffte ihnen einen weiteren Vorteil, da der Einsatz von E-Loks wesentlich kostengünstiger war. Zu diesem Zeitpunkt befuhren daher keine Kohlezüge die Strecke Mariagrube – Jülich mehr, während auf dem Abschnitt Mariagrube – Würselen diese Züge noch bis 1983 verkehrten. Der Schienenfahrzeughersteller Talbot, welcher in Aachen Nord beheimatet war und ist, sorgte in diesen Jahren (??? von wann bis wann eigentlich???) immerhin noch für ein gewisses Verkehrsaufkommen auf der Strecke Aachen Nord - Jülich. Das Unternehmen nutzte seinen Gleisanschluss nicht nur für Zu- und Auslieferungen, sondern auch für Probefahrten ihrer Züge. Weiterhin wurden landwirtschaftliche Güter auf dieser Strecke transportiert, insbesondere Rüben. Ab 1980 nahm die Zuckerfabrik Jülich jedoch keine Rübenanlieferungen per Zug mehr an, so dass deren Transport vollständig auf die Straße verlagert wurde. Abgesehen von den Lieferungen von und zu den Knotenpunkten entlang der Strecke (Jülich, Mariagrube, Würselen und Aachen Nord) wurden bis zur vollständigen Einstellung des Güterverkehrs nur noch Transporte an die Papierfabrik Eichhorn in Kirchberg, den Altmetallhandel Sieger in Aldenhoven und einen Landhandel in Schleiden durchgeführt. Auch die Übergabe von Gütern an die Jülicher Kreisbahn in Kirchberg dauerte bis zum 30. November 1982 an. Am 31. Oktober 1984 wurde mit Abschnitt Aldenhoven - Mariagrube auch das letzte bis dahin noch befahrene Teilstück der Gesamtstrecke Aachen Nord - Jülich geschlossen. Bis auf drei kurze Streckenabschnitte ist die ehemals 27,6 km lange Strecke nicht mehr als Trasse erhalten. Zu großen Teilen wird sie nun als Radweg genutzt.

2. Eröffnung der Strecke Jülich - Puffendorf -> 1911/1912 - 15,2 km Die Jülicher Kreisbahn (Normalspur)

Die Strecke von Kirchberg nach Puffendorf wurde 1911 eröffnet und 1912 bis zum Bahnhof Jülich verlängert. In Puffendorf bestand zunächst Anschluss an die Geilenkirchener Kreisbahn. Ein direkter Übergang war hier jedoch nicht gegeben, da die Geilenkirchener Kreisbahn (GKB)schmalspurig war. Puffendorf wurde zudem ab 1963 nicht mehr von der GKB angefahren. Der frühere Landkreis Jülich führte die Kreisbahn als einen kommunalen Eigenbetrieb, welche dem Personen- und Gütertransport diente. (??? Stimmt das??? An anderer Stelle in Wikipedia ist auch die Rede von der Westdeutschen Eisenbahn Gesellschaft, später Vereinigte Kleinbahnen und Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft) Meist waren es Pendler und Schüler, die die Züge in die ehemalige Kreisstadt Jülich nutzten. Der Personenverkehr wurde 1971 eingestellt und von Bussen übernommen. Das vornehmliche Transportgut bestand aus Rüben, welche im Umland von Jülich wuchsen und per Zug zur Zuckerfabrik transportiert wurden. In den 1970-er Jahren verringerte sich das Transportaufkommen im Güterverkehr - insbesondere nachdem die Zuckerfabrik ab 1980 die Rüben ausschließlich über die Straße annahm. Die vollständige Stilllegung der Strecke erfolgte 1999. Die Gleisanlagen sind noch heute nahezu auf der gesamten Strecke erhalten. Planungen zur Reaktivierung dieser Trasse mit gleichzeitiger direkter Anbindung von Jülich nach Aachen laufen seit 2018 (??? stimmt das ???) unter der Bezeichnung "Braintrain".