Villa Buth
1855 gründete Carl Eichhorn eine erste Papierfabrik in Kirchberg, der weitere folgten. Die örtliche Papier Industrie erlangte bald größere wirtschaftliche Bedeutung. Der damit erreichte Wohlstand fand Ausdruck in der im Jahr 1893 im Stil der Neorenaissance von Carl Eichhorn erbauten Villa. Der Firmengründer verstarb jedoch kurz darauf. Die Villa wurde nach seinem Tod von seiner Tochter Clara und ihrem Ehemann Emil Buth bezogen, daher stammt ihr heutiger Name.
Die Villa ist von einer großen Parkanlage mit dem Familienfriedhof, einer Grottenanlage und einem Musiktempel umgeben.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden das Haus und der Park beschlagnahmt und in ein sogenanntes „Judenhaus“ umgewandelt. Zwischen März 1941 und Juli 1942 wurde von hier die jüdischen Bevölkerung aus Jülich und Umgebung in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert, vor allem nach Theresienstadt. Nur sehr wenige der über 120 hier internierten Menschen überlebten. Sie lebten, wenn auch nicht alle zeitgleich, in dem abgesperrten und bewachten Bereich der Villa in beengten und unwürdigen Verhältnissen. Recherchiert man im Internet findet man schnell dokumentierte Einzelschicksale. Weiterhin ist die Villa auch Zeitzeuge der Kämpfe an der Rurfront. Die starken Stellungsgefechte in den Kriegsjahren 1944/1945 bezeugt das Gebäude von allen Seiten. Man kann Granat- und Artillerieeinschläge noch am Außenputz finden. In den Nachkriegsjahren wurden die Zimmer der Villa noch bewohnt, bevor sie nun seitdem leer steht.
Seit 1990 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.